Mit einem Pionierprojekt nach Côte d’Ivoire

Frauen in Côte d'Ivoire

Auf Solarenergie umzusteigen ist für Unternehmen in Schwellenländern oft mit großen, vor allem finanziellen Hürden verbunden. So auch in Côte d’Ivoire, wo erst kürzlich das Potential von Solarenergie erkannt wurde, und der Markt trotz guter rechtlicher Voraussetzungen noch in den Kinderschuhen steckt. Bisher haben sich kaum Projektentwickler und –finanzierer an Projekte in dem westafrikanischen Land gewagt, sodass ivorische Unternehmen ihren Wunsch nach Solarenergie oft nicht umsetzen können. 

Wir sind angetreten, um genau dies zu ändern. Denn wenn wir vor etwas keine Angst haben, dann davor, mit unserer innovativen Lösung in neue Märkte einzutreten. Deswegen haben wir auch nicht davor zurückgescheut, als eines der ersten Solarunternehmen den Schritt in die Republik Côte d’Ivoire zu wagen und dort ein erstes Solarprojekt umzusetzen. Dass es sich dabei um eine Solaranlage für das ivorische Goethe-Institut handelt, und wir so nicht nur durch das Projekt selbst, sondern auch durch das unterstützte Institut die deutsch-afrikanischen Beziehungen stärken konnten, hat uns die Entscheidung sehr leicht gemacht. 

Solarenergie in Côte d’Ivoire? Neuland 

Noch bis vor wenigen Jahren hat man im ganzen Land vergeblich nach Solaranlagen gesucht. Bestimmt wurde – und wird – der Strommix des westafrikanischen Staates vor allem durch Gas und Wasserkraft. Erst 2018 hat die Regierung damit begonnen, regenerative Energien mehr in den Fokus zu rücken und zur Stromerzeugung auch auf Windkraft, Solarenergie und Biomasse zu setzen. Andere Nachbarstaaten waren da schneller. In Mali, Burkina Faso und Ghana setzt man schon lange auf die Kraft der Sonne. Nun möchte auch Côte d’Ivoire nachziehen und vermehrt auf Regenerative setzen. Und das dürfte sich auszahlen, denn dank seiner Lage in Äquatornähe bietet das Land gute Voraussetzungen für die Nutzung von Solarstrom.

Solaranlage in Côte d'Ivoire

Die Zeichen stehen auf Grün 

In ihren Bemühungen, den Strommix zu diversifizieren und grüner zu gestalten, hat die Regierung Côte d’Ivoires klare Richtlinien erlassen, die die Erzeugung und Nutzung von Solarstrom begünstigen. Das macht es für Unternehmen und andere Nutzer von Solarenergie einfacher, den Schritt zu wagen und auf eigenen Strom umzustellen. Auch wirtschaftlich gesehen bietet der Standort Côte d’Ivoire für den Betrieb von Solaranlagen gute Voraussetzungen. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 6% wächst in ganz Westafrika nur die Wirtschaft von Nigeria und Ghana schneller. Auch die Währung des Landes ist relativ stabil und verspricht eine gute Preisstabilität. All diese Faktoren begünstigen den Ausbau von Solarenergie. 

„Dank eines starken durchschnittlichen BIP-Wachstums steigt die Energienachfrage der ivorischen Unternehmen stark an. Und wie überall in Afrika sind die Energiekosten auch hier eine große Herausforderung. Daher freuen wir uns, nun einem ersten Unternehmen in Côte d’Ivoire unsere erschwingliche, zuverlässige und leicht zugängliche Lösung für saubere Energie anbieten zu können.“

Doreen Kanetey-Essel, Country Manager, Ghana

Doch trotz des Umdenkens der Politik und den günstigen wirtschaftlichen Bedingungen finden sich in Côte d’Ivoire weiterhin kaum Solaranlagen. 2020 entfielen von der gesamten Kapazität zur Stromerzeugung von 2.232 MW gerade einmal 13 MW auf Solarstrom. Das sind 0,58%. Im Vergleich dazu liegt der Anteil in Nachbarstaaten deutlich höher. In Ghana sind es 1,75% und in Burkina Faso sogar 14,18%. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den einfachen Zugang zu Gasvorkommen, die den Großteil des ivorischen Stroms liefern.  

Solarenergie in Côte d'ivoire für das Goethe-Institut

Eines der ersten seiner Art 

Was also tun, um den Strom doch noch nachhaltiger zu gestalten? Selbst aktiv werden! Das hat sich auch das Goethe-Institut in Abidjan gedacht und will mit einer eigenen Solaranlage ein klares Zeichen für regenerative Stromgewinnung setzen. Durch die Nutzung des eigenen Solarstroms will das Institut seine Umweltauswirkungen deutlich senken und Denkanstöße zum Thema Nachhaltigkeit bieten. Ein Thema, mit dem sich das Institut schon lange befasst und das einen festen Platz im Lehrplan hat. Mitte Februar wurde die Solaranlage eingeweiht und ist nun bereit für den Betrieb! 

Unsere Entscheidung, für das Institut als Projektbetreiber und –finanzierer zu agieren, war eine leichte. Wir sehen es als Teil unserer Mission, Pionierarbeit zu leisten und in immer mehr Ländern unsere Solar-as-a-Service-Lösung anzubieten. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir an der Umsetzung eines der ersten Projekte seiner Art in Côte d’Ivoire beteiligt waren. Wir hoffen, dass viele weitere Unternehmen sich am Goethe-Institut ein Vorbild nehmen und bald Solarenergie in Côte d’Ivoire zum neuen Standard machen. Wir sind hier, um sie dabei zu unterstützen.